Tafeln bauen Verteilzenren auf
epd Mai 2023
SOZIALES Landesverband Niedersachsen/Bremen will Lebensmittel effektiver nutzen
VON DANIEL BEHRENDT
HANNOVER/BREMEN - Der Landesverband der Tafeln in Niedersachsen und Bremen will eine Logistik-Infrastruktur für die Zwischenlagerung und Verteilung von Lebensmitteln an die örtlichen Tafeln aufbauen. Dafür unterstützt das Land Niedersachsen den Verband von diesem Jahr an bis 2026 mit insgesamt zwei Millionen Euro, wie der Tafel-Verband mit Sitz in Springe bei Hannover am Montag mitteilte. Mit dem Geld sollen zwei sogenannte Verteilzentren nebst Fuhrpark und Beschäftigten finanziert werden. Eines der Zentren solle im Nordwesten Niedersachsens, bevorzugt im Emsland, ein weiteres in der Region Hannover entstehen, hieß es.
Suche nach Hallen
Derzeit sucht der Verband den Angaben zufolge zwei geeignete Hallen mit möglichst günstiger Autobahnanbindung, jeweils rund 400 Quadratmetern und einer Hoffläche für Lkw-Anfahrten. Beabsichtigt sei, dass in den Hallen bis zu 90 Paletten Trockenware, 20 Paletten Kühlware und ebenso viele Paletten Tiefkühlware vor der Weiterverteilung zwischengelagert werden. Die erforderlichen Kühl- und Tiefkühlzellen würden bedarfsgerecht eingebaut, Gabelstapler, Hubwagen und sogenannte E-Ameisen würden ebenfalls angeschafft.
Der Vorsitzende des Tafel-Verbandes, Uwe Lampe, dankte dem Land und dem Automobilkonzern VW für die Unterstützung. Der Fahrzeughersteller habe mit einer Spende in Höhe von 650.000 Euro die Anschaffung mehrerer Transporter und Kühlfahrzeuge ermöglicht. „Mit diesen Maßnahmen runden wir deutschlandweit die Verteilzentren-Dichte im Norden Deutschlands ab. Insgesamt retten wir somit noch mehr unverkäufliche Herstellerwaren und können diese zielgenau an mehr als 200.000 nachgewiesene bedürftige Menschen in Niedersachsen und Bremen weitergeben", betonte Lampe.
Kontakte intensivieren
Aufgrund der absehbar verbesserten Lager- und Verteilungskapazitäten der Tafeln in Niedersachsen und Bremen will der Landesverband nach eigenen Angaben die Kontakte Lebensmittelherstellern und zu Produzenten von Dingen des täglichen Bedarfes intensivieren. Die niedersächsischen Direktvermarkter würden noch starker eingebunden, damit möglichst viele Feldfrüchte, Obst und Gemüse schnell die Verteilzentren und somit zielgerichtet die Tafeln erreichen können, hieß es von dem Verband.